Newsletter vom 16.11.2004 , 23:32
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Titel: Kraftvolle Demo für ein Autonomes Zentrum!
Heute Abend demonstrierten mindestens 150 Menschen in Osnabrück für ein Autonomes Zentrum – trotz Räumung des AZ-Wagenplatzes. Wir danken alle für die Teilnahme an der Demonstration und für die Solidarität.
Die Demonstration wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet, während der gesamten Demonstration liefen die PolizistInnen im Spalier nebenher.
Ab 18 Uhr versammelten sich die DemonstrantInnen am Hauptbahnhof. Da die Demonstration aufgrund der Kurzfristigkeit nicht angemeldet werden konnte, kam von der Polizei die definitive Ansage, daß nur ein bestimmter Demoweg möglich ist, ansonsten würde sofort die Versammlung aufgelöst. Verhandlungen über andere Routen ließ die Polizei nicht zu, dafür genehmigte sie, daß ein Trecker mit Bauwagen mitfahren durfte und ein Lautsprecherwagen.
Um 19 Uhr war alles geklärt und der Demozug setzte sich in Bewegung. Von Beginn an wurde lautstark über Parolen kundgetan, daß der Kampf um ein Autonomes Zentrum mit der Räumung des Wagenplatzes nicht vorbei ist und daß wir uns weitere Freiräume nehmen werden, bis in Osnabrück endlich ein Autonomes Zentrum eingerichtet wird.
Die von der Polizei vorgegebene Demoroute war für die TeilnehmerInnen schwer zu akzeptieren, führte sie doch durch Straßen, in denen wenig Öffentlichkeit zu erwarten war. Deshalb versuchte die Demo in die Fußgängerzone einzubiegen. Sie wurde allerdings schon nach zehn Metern durch eine Polizeikette gestoppt, die sehr schnell durch eine Einsatzgruppe mit Helm und Knüppel verstärkt wurde. Wiederum ließ der Einsatzleiter nur die Alternativen, auf die vorgeschriebene Demoroute zurückzukehren oder daß die Demo mit Polizeigewalt aufgelöst wird. Da es noch weiter gehen sollte, gingen die AktivistInnen wieder zurück auf die erzwungene Route.
Ca. 100 Meter vor dem vorgesehenen Abschluß der Demo kam es zu einem unangenehmen Zwischenfall in Form einer ziemlich überflüssigen Festnahme. Übereifrige Beamte wollten jemanden aus der AZ-Bewegung, der Filmaufnahmen der Demonstration machte, festnehmen. Bei dem Versuch, die Situation zu klären, wurde dann eine andere Aktivistin festgenommen, jedoch nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Während dieser Zeit konnte die Demo auf der Kreuzung von Neuem Graben und Lyrastraße verweilen, was dann doch noch für einige öffentliche Aufmerksamkeit sorgte. Nach einigem Hin und Her endete die Demo auf dem Ledenhof.
Die Stimmung während der gesamten Demo brachte zum Ausdruck, daß die AZ-Gruppe, die NutzerInnen des Autonomen Zentrums und viele, die sich mit Forderung nach dem Zentrum solidarisch erklären, nicht frustriert aufgeben, nur weil der Platz, der ja doch nur die vorläufige Bleibe für das Projekt sein sollte, nun durch die Ordnungsbehörden der Stadt geräumt wurde. Das war das Ziel der Demonstration und dieses Ziel wurde erreicht.
Mit neuer Kraft wird die AZ-Gruppe in die nächste Phase der politischen Aktionen eintreten, es gibt noch viele Freiräume zu erobern.
Die AZ-Gruppe sagt: bis bald, ihr hört von uns!!