Titel: Böhse Onkelz / News AZ Wagenburg |
Diesen Newsletter werden einige doppelt erhalten. Einmal als Newsletter und als normale Mail. Wir wollen unsere Infos ganz auf den Newsletter umstellen und sind noch in der Erprobungsphase. Also ärgert euch nicht über die doppelte Nachricht: Denn wie immer im Leben wird in Zukunft alles besser! Rückblick auf das Böhse Onkelz Konzert und neue Entwicklungen beim AZ Das Wichtigste zuerst: Als die Band Böhse Onkelz am 6. Juli im Osnabrücker Hyde Park spielte, kam es zu keinen unerfreulichen Auseinandersetzungen. Das ist mit Sicherheit kein Zufall und auch im Rückblick sind wir mit unseren Vorbereitungen und den Aktivitäten an dem Tag zufrieden. Denn es waren mehrere Faktoren, die zu dem guten Verlauf des Abends beigetragen haben. Im Vorfeld des Konzertes hatten wir vor allem auf Öffentlichkeitsarbeit gesetzt. Neben eigenen Veröffentlichungen der AZ-Gruppe konnte Avanti! das Osnabrücker Bündnis gegen Rechts dafür gewinnen, einen offenen Brief an den Hyde Park zu schreiben, mit der Forderung, aufgrund der bestehenden Gefahr von Übergriffen aus rechtsextremen Kreisen, das Konzert wieder abzusagen. Der Hyde Park hat nicht auf diesen Brief reagiert, aber die NOZ nahm ihn als Anlaß für weitere Recherchen und an dem Samstag vor dem Konzert wurde ein Artikel veröffentlicht, der natürlich nach NOZ-Stil betont objektiv alle Seiten hervorhob. Da mag sich jeder und jede ihre eigenen Meinungen zu bilden. Auch die Stadtverwaltung sah die Gefahr von Übergriffen auf den AZ-Wagenplatz und berief eine Konferenz ein, auf der sie für sich beschloß, wie mit dem Konzert umzugehen ist. Von Seiten des Ordnungsamtes konnte sich niemand durchringen, das Konzert zu untersagen, stattdessen sollte eine hohe Sicherheitsstufe herbeigeführt werden. Deswegen war zu dieser Konferenz, bei der neben dem Ordnungsamt auch das Jugendamt und der Sozialdezernent vertreten waren, auch die Polizei geladen, die zwei ihrer Staatsschutzbeamten schickte. Der AZ-Gruppe wurden lediglich die Ergebnisse der Konferenz mitgeteilt. Das Ergebnis war ein hohes Polizeiaufgebot, neben der Osnabrücker Polizei war eine Hundertschaft aus Oldenburg eingesetzt und zwei Hubschrauber. Von Seiten der Polizei sollte es keinen direkten Kontakt zum Wagenplatz geben und es sollten auch keine PolizistInnen vor den Wagenplatz gestellt werden. Stattdessen sollte das Team Streetwork als Puffer zwischen allen stehen und die informellen Kontakte herstellen. Auch das Management der Böhsen Onkelz reagierte und verdoppelte die Security. Sie gingen so weit, daß sie vor dem Konzert auf den Platz kommen wollten, was wir ablehnten. Sie baten dann per Internet ihre Fans, auch nicht den Platz aufzusuchen, um „klärende Gespräche“ zu führen. Die AZ-Gruppe mobilisierte für den Tag viele UnterstützerInnen, um mögliche Angriffe abwehren zu können. Die Resonanz war super, über 100 Leute kamen auf den Platz. Ab 16 Uhr baute die Polizei ihre Vorkontrollen an allen Zufahrtsstraßen zum Hyde Park auf. Als der Einsatzleiter dann doch noch meinte, den direkten Kontakt suchen zu müssen, wurde er abgewiesen und hielt sich ab da an die Vorgaben. Die UnterstützerInnen des Wagenplatzes verhielten sich sehr diszipliniert, es konnte gut vermittelt werden, daß es an diesem Tag nicht darum ging, die Auseinandersetzung mit pöbelnden Fans oder Nazis zu suchen, sondern daß es für das Projekt AZ um mehr ging. Vereinzelte Pöbeleien der abreisenden Fans nach dem Konzert wurden einfach ignoriert. Denn am Tag des Konzertes war der Platz noch akut räumungsbedroht, und eine Auseinandersetzung an diesem Abend hätte den GegnerInnen des AZ-Wagenplatzes neue vermeintliche Argumente geliefert, einen Räumungsbeschluß zu erwirken. Zur Problematik Böhse Onkelz werden wir uns hier nicht noch einmal äußern, unsere Stellungnahme dazu ist den vorherigen Veröffentlichungen zu entnehmen. Nur eins: Die Band besaß doch tatsächlich die Dreistigkeit, ausgerechnet bei dem Konzert in Osnabrück eines der indizierten Lieder aus der Anfangszeit zu spielen, von der sie sich angeblich ja so enorm distanzieren. Das heißt: auch die Auseinandersetzung mit der Band muß im Nachhinein als richtig und wichtig betrachtet werden. Wir danken allen UnterstützerInnen des AZ-Wagenplatzes. Nun zu den neuesten Entwicklungen zum AZ: Noch ist alles sehr vage und es kann noch viel passieren, aber es kann sein, daß der Wagenplatz nicht geräumt wird und stattdessen eine Alternative angeboten wird, mit Vertrag und allem drum und dran. Wenn die Entwicklung so weiter geht, wird alles sehr schnell gehen, noch innerhalb diesen Sommers. Sobald die Sache konkreter wird, werden wir darüber berichten. Es bleibt also bei der Veranstaltungspause im August und vielleicht geht es dann mit neuer Kraft und neuem Start ab September oder Oktober weiter. Wir werden auf jeden Fall daran festhalten: Autonomes Zentrum in Osnabrück – jetzt und für immer |